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w.krause-zwieback@schaubuehne.com
(HAUPTBÜHNE)
(HINTERBÜHNE)

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Aus- und Ankunft:
WILL KOMMEN!
Wenn Sie Fragen haben, Antworten, dann fragen Sie.
Wenn Sie weiter sind, dann rufen Sie zurück.
Oder schreiben sie an:

Schaubühne Lindenfels Leipzig
Karl-Heine-Str. 50
04229 Leipzig
Tel: 0049-(0)341-484620
 



 


 

WILL KOMMEN. Nehmen Sie Platz.
„Was bringt der Tag?“
- „Der Tag bringt – den Abend und – den Wein.“
„Was ist am Abend?“ 
– „Am Abend gibt es dieselben Erkenntnisse – wie am Morgen – nur
aus anderen Gründen.“

Auf einmal diese hohe, weiße Brücke. Hohe schmale Bögen.
Eine Brücke zum raufstürzen! So schön.
Eine Zugbrücke? Ja. Gerade jagte ein Zug darüber.
Ich hörte, daß im neuen frisch vereinten Gebiet die Züge bei
scharfem Wind bis kurz vor Barcelona kämen. Bei Windstille
nicht mal bis zu dieser Brücke. 
Und erinnerte mich an die Zeit, als Marthaler hier ganz in der Nähe
unter einer alten Zugbrücke stand. Machte einen Zug - aus seiner Zigarre und zitierte Valentin: Wenn Fremde in einem Bus – unter einer
Brücke fahren – über die ein Zug mit Fremden fährt – so sind das 
Fremde unter Fremden. Schön wars damals, bevor er zur Ausbildung
wegging. Darauf einen Drink. 
Beim Drink kommt man sich näher.
Wenn man mit einem Feind 10 Drinks drinkt - 
gibt es hinterher kein zurück.
Wenn man mit einem Freund 10 Drinks drinkt –
ist das, was man beim 10. Drink gedacht hat, wirklich passiert.
Also - noch einen Drink.
Noch einen Freund.
Heute soll es uns an nichts fehlen.
Wer ist überhaupt noch in der Stadt?!

Und meine – Freundin – nennen wir sie die Frau mit B – 
meine Fraundin...
Tja. Die kommt vielleicht auch noch vorbei.
Schön daß du vorbei-kommst. Und gar nicht erst rein-kommst. Weil.
Wir spielen heute draußen. Später.
Abend. Später Abend. Besser gästern.
Meine Fraundin. In der Gasse. Spielen wir fair-stecken.
Vespa-Knattern legt sich hin. Nur noch einer durch die Nacht.
Wenn die Krähen dann schon lallen. Krallenpfoten werden zahm.
Und die Türen nicht mehr knallen. Geräusche kriechen lahm.
Nur 1! Licht in nassen Gassen. Dampfen von den kurzen Küssen.
Kriegen wir uns nicht zu fassen. Weil wir uns erst suchen müssen.
Und ein Wind 1.Klasse. Schattenrisse an den Wänden. 
Erkenne sie. Beim verstecken. Am Profil neue Rose. Und ihrer 
roten Latzenhose. Lippen-schwingen mit Liedern alle Zähne singen.
Augen-blick-mal.

Komm schnell. Ich hab Sehnsucht. Und das ist kein Geschäft.
Laß uns zusammen im Tal treffen.
Unter den geschwungnen Schienen. Bei Vollmond.
Weil. Bei Vollmond spricht man nicht.
Und dann. Hinauf.
Die Brücke zum raufstürzen.
Und oben. werden wir den Zug der Zeit - passieren lassen.
Und zwischen den Schienen – Schwellen.

Ich träumte von der 1.Nacht.
Im Morgengrauen. Im Hotel.
Wachte auf den Flügeln auf - zur Veranda.
Nein. Der Hahn hatte noch nicht gekräht. Nein.
Ich hatte ein wenig geschnarcht.
Hörte meinen Einschlafversuchen zu.
Und dem Wackeln des Nachbarn.
Und den Locken des Kirchturms.
Wachte auf. Und gähnte.
Dadurch wachte der Hahn auf. Und krähte. Der Morgenwind wehte. 
Durch die Morgenröte. Im Hals eine Kröte. Die Gardinen. Traten auf die Veranda. Die Falter löschten die Kerzen. Und.
Der Blick wurde frei – auf die Endlosigkeit der Möglichkeiten.